In München fehlen - "bezahlbare" Wohnungen.
Mittlerweile ist das Schlagwort "bezahlbarer Wohnraum" auch schon
länger angekommen in den Medien, sowie in der Politik auf höchster Ebene, und in
allen Parteien.
Vor allem die Mieter suchen eine bezahlbare Wohnung in München, tun sich aber
sehr schwer damit, auch viele Kaufinteressenten tun sich schwer mit dem Kauf
einer "bezahlbaren" Wohnung in München.
Die Mieter möchten gerne ihre Miete bezahlen für ihren Wohnraum, werden aber
eher daran gehindert, weil es zu viele - eher gehobene bzw. bessere
Wohnungen gibt, und zu wenige echt bezahlbare Wohnungen.
Das ganze Thema "bezahlbarer Wohnraum" ist doch relativ komplex, und alles hängt
mit allem zusammen.
Es gibt in München - nicht nur Gutverdiener, es gibt auch viele "normale Leute"
beziehungsweise Rentner, Studenten, die relativ wenig bzw. normal verdienen. - Und
für diese Leute gibt es zu wenige Wohnungen.
(Übersetzt auf Lebensmittelgeschäfte hiese das zum Beispiel, es gibt zu viele
Tengelmann und Rewe und Bio Märkte, aber es gibt wenig ALDI und Lidl Märkte.)
Wiederum übersetzt auf ein Beispiel aus der Automobilindustrie = die
Autoindustrie möchte gerne Audi A6 und Audi A8 verkaufen, weil nur das Beste ist
für deren Kunden gut genug.
Tatsächlich verdienen viele Leute aber nur soviel, bzw. möchten nur soviel
ausgeben, wie z. Bs. ein Audi A1 kostet.
Schließlich wollen die Wohnungsmieter ja auch noch essen gehen, wollen ja sonst
auch noch am Leben teilhaben, und wollen auch noch in Urlaub fahren, die
Wohnungsmieter wollen bzw. können nicht alles ausgeben für Auto beziehungsweise
Wohnung.
Wenn es zu wenige bezahlbare Wohnungen gibt, dann könnte das dazu führen, dass es
in einer Bäckerei keine Verkäuferin mehr gibt, keinen Automechaniker, keine
Arzthelferin usw. usw.
Oder andersherum, wenn diese Niedrigverdiener mehr verdienen müssen um sich
teure Wohnungen in München leisten zu können, dann würde die Bäckerei teurer,
die Autoreparatur wäre teurer, und ein Arztbesuch wäre teurer.
Sicher sind auch mir die studierten Besserverdiener lieber, weil mit denen kann
man sich viel besser unterhalten als mit vielen geringfügig Beschäftigten.
Bei den Besserverdienern habe ich teilweise festgestellt, denen geht es
teilweise zu gut, und man ist mit Dingen beschäftigt, die überflüssig sind,
nicht wirklich notwendig oder zielführend, an der Sache einer guten Wohnung
vorbeigehend, Luxusprobleme.
Ich kann mich an einen Fall erinnern, wo ich eine bezahlbare Wohnung hatte,
entsprechend viele gute Interessenten hatte ich, und dort war ein
Mietinteressent der sehr gut verdient, und wenn er die Wohnung bekommen hätte,
dann hätte die Miete nur höchstens ca. 10 % von seinem Nettoverdienst ausgemacht.
Wo das ganze hinführt, da bin ich mir nicht ganz im klaren (das bezahlt
mir auch keiner).
Altersarmut wird in Deutschland garantiert zunehmen, die Deutschen werden immer
älter, und in 5 / 10 / 20 Jahren wird es viel mehr Leute geben wie heute, denen
ihre Rente nicht mehr reicht. - Die werden sich dann die Münchner Wohnungspreise
kaum noch leisten können, und es wird ein Ventil entstehen, wo dieser Druck
entweicht.
Ich weis wohl, dass Städte wie z. Bs. London oder New York und etliche andere -
die Miet- bzw. Kaufpreise sehr viel höher sind in Relation wie in München.
Ich habe selber eine Wohnung verkauft in München Schwabing in der Schleißheimer
Str. an eine Käuferin, die auch noch andere Wohnungen gekauft hat.
Diese Käuferin hatte es ziemlich eilig zu kaufen, es konnte gar nicht schnell
genug gehen, und sie erzählte mir, dass sie vorher einige Jahre in London gelebt
habe, und dort kenne sie einige Leute, die ganz gut von dem vermieten leben, und
dass habe sie selber auch vor in München, und deshalb wolle sie ihre Arbeit auch
in spätestens 10 Jahren beenden, und nur noch vom vermieten leben.
Das - ging mir nicht mehr aus dem Kopf, bis zum heutigen Tage.
Daraufhin dachte ich mir - vielleicht kommt das auch mal in München, dass die
Immobilienpreise exorbitant so teuer sind wie in anderen internationalen
Städten.
Es könnte in der Tat passieren, in 5 / 10 / 20 / 30 Jahren.
Ob das alles noch gesund ist, ich glaube das fragt keiner mehr.
Die Hypothekenzinsen sind super billig, das ist keine Frage.
Ich bin nun seit 41 Jahren berufstätig, früher hätte kein Mensch geglaubt, dass
es solch niedrigen Hypothekenzinsen wie heute geben könnte.
Meiner Meinung nach werden die Hypothekenzinsen auch noch eine ganze Zeit lang
so niedrig bleiben wie heute. - Dass die Hypothekenzinsen so billig sind, zeigt
aber auch, dass an unserem Wirtschaftssystem nicht alles zum besten sein kann -
denn - wieso sind denn die Hypothekenzinsen so billig, dass selbst die
Lebensversicherung echte Probleme bekommt, ihre Renditeversprechen aus früheren
Zeiten zu erfüllen.